Im Februar 2020 war die Welt im Heim noch lebendig.

Angst und Sorge bestimmten den Alltag, Tränen flossen, Unverständnis bei den dementen Bewohnern und den Angehörigen. Viele Einzelgespräche wurden geführt. 
Nähe, Umarmung und Handhalten waren tabu! Dafür Maskenpflicht und Abstand!
Besuche nur am Balkonfenster oder im Garten mit 3 m Abstand.

Zum Glück hat alles Negative auch etwas Positives.

Ein Ereignis hat mich berührt - der 91. Geburtstag einer Bewohnerin: Die Angehörigen kamen mit Luftballons und Gitarre und sangen Ihrer Mutter/ Oma/Uroma ein Ständchen vor dem Haus. Wir als Personal standen auf den Balkonen oder am Fenster und sangen alle mit!
Ein Bild, das  Freude, Rührung  und Gemeinsamkeit ausdrückte!

Die 2. Welle rolle ein, noch waren alle gesund! Es wurde getestet was das Zeug hielt.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zog  Corona bei uns ein!
Personal wurde zur Mangelware, Hausgemeinschaften zu Quarantänestation. Für einige hieß es allein im Zimmer zu bleiben. Eine harte Zeit für alle!

Das Neue Jahr wurde mit der Impfung begonnen. Personal und Bewohner waren aufgeregt.

Was passiert mit mir nach der Impfung??
Ich saß mit einer Gruppe geimpfter Bewohnern am Tisch, keiner sprach ein Wort ... wir warteten wahrscheinlich alle auf den Moment, wo jemand umkippt.

Zur Beruhigung: Alle Bewohner sind wohl auf!

Resümee nach einem Jahr:

Wir sind trotz Abstand innerlich näher zusammen gerückt. Den Bewohnern und Personal im Haus geht es gut. Es kommt keine Langeweile auf und Lachen gehört wieder zum Alltag.